STORY
DIE GRÜNDER
Florian Wolf und Stefan Teske, die Gründer von BÂTAR D´ESTE.
FLORIAN WOLF, geboren in Dessau
Studierte „BWL“ an der Berufsakademie Sachsen.
Nach erfolgreicher Beendigung seines Dualen Studiums bei einem großen Einzelhandelsunternehmen arbeitete er als führender Angestellter und stieg über mehrere Karrierestufen bis in die Position des Gebietsverantwortlichen auf. Neben seiner derzeitigen leitenden Tätigkeit bringt er sich mit Rat und Tat in das laufende Geschäft unseres Unternehmens ein.
Florian ist bei BÂTAR D´ESTE verantwortlich für Administration, Webdesign, Finanzen, kreative Beratung in Design/Marketing/PR, Qualitätskontrolle, Motivation und Ruhepol.
STEFAN TESKE, geboren in Aschaffenburg
Studierte „Design“ an der Hochschule für Gestaltung in Trier.
An der Kunsthochschule Berlin-Weißensee schloss er sein anschliessendes postgraduate Studium im interdisziplinären Spannungsfeld von Textil- und Flächen-Design/ Visual Art mit dem Meisterschüler ab.
Während seines Studiums sammelte er erste Erfahrungen als Design Assistent in den Studios von Alexander McQueen und Vivienne Westwood in London und Paris.
Stefan arbeitete als Freelancer im Styling für unterschiedliche nationale und internationale Editorial- und Werbeproduktionen mit international renommierten Magazinen, Fotografen und Models. Als Lehrassistent von Frau Kato, die vom japanischen Bunka College kommt, vertiefte er seine Kenntnisse im Bereich Schnitttechnik und assistierte ihr beim Unterrichten am Lette Verein Berlin.
Stefan ist bei BÂTAR D´ESTE verantwortlich für die Produktentwicklung, Design, Schnitttechnik, Einkauf, Sourcing, Marketing und PR.
DIE URSPRÜNGE
Zu Beginn war BÂTAR D´ESTE wie ein flüchtiger, skizzenhafter Entwurf und entwickelte sich zufällig und improvisiert. Wir starteten gemeinsam ungewöhnlich, unabhängig und ziemlich wild mit Entwürfen. Diese Entwürfe spielten völlig frei und experimentell mit Form, Silhouette und Material, wir kreierten einzigartige Stücke für unseren Freundeskreis aus Künstlern, Regisseuren, Schauspielerin, Sängern und der Berliner Kunstszene. Wurden unsere Modelle auf Berliner Kulturveranstaltungen getragen, erhielten wir sehr oft die Rückfragen „Wo kann man diese Jacke kaufen?“ oder „Kann man den Mantel irgendwo erwerben?“
Da wir noch keine richtige Produktion hatten, oft mit Stoffresten improvisierten und jedes Modell ganz individuell nur speziell nur auf Anfrage gefertigt wurde, konnten wir leider keine der Modelle zum Verkauf anbieten.
Auf einer längeren Reise durch Europa entschieden wir uns, unsere Stärken, Erfahrungen und Kenntnisse gemeinsam zu bündeln. Schließlich folgten wir unserem Instinkt. Nach der Rückkehr von unserer "Grand Tour Europe" begann unsere eigentliche Reise: Wir gründeten unser Designstudio BÂTAR D´ESTE MMXV offiziell 2015 in Berlin.
WAS MACHT UNS BESONDERS?
Unsere Entwürfe basieren zum großen Teil auf unseren Anfängen. Da wir zu Beginn unsere Modelle für Künstler nur auf Anfrage angefertigt hatten, haben wir entschieden, diesen für die Bekleidungsbranche eher unüblichen Weg für unser Label beizubehalten.
Diese Entscheidung entspricht unserem nachhaltigen Ansatz einer schlanken Produktion und nur nach Bedarf zu produzieren. Wir sind der Meinung, dass ein volles Lager aus fertigen Produkten unflexibel und eine unnütze Verschwendung von wertvollen Ressourcen ist. Außerdem ist die Produktion auf Bestellung keine revolutionäre Neuheit – die Zunft der klassischen Herrenschneider fertigt schon seit Jahrhunderten nur auf Anfrage.
Wir pflegen mit unserem Label eine Nähe zur ‚Arts and Crafts‘-Bewegung, einer britischen Bewegung in der Kunst und besonders im Produktdesign zwischen Mitte des 19. Jahrhunderts bis etwa 1920. Die Bewegung untersuchte die Verbindung zwischen Kunst, Gesellschaft und Arbeit. Besonderer Wert wurde auf die Wertschätzung der Arbeit der Handwerker gelegt, auf die Freude an Handarbeit und auf die natürliche Schönheit des ausgewählten Materials. Im Zeitalter der maschinellen Produktion setzten sich die Unterstützer für eine Rückbesinnung auf das Handwerk ein. Ihr Hauptanliegen bestand in der Wiedervereinigung von Kunst und Kunsthandwerk mit dem Ziel, die schöpferische Vollwertigkeit des Kunsthandwerks wiederherzustellen. Die Bewegung war eine Reaktion auf den Historismus der viktorianischen Ära und auf die als seelenlos empfundenen Produkte der Industrie. Die zentralen Merkmale der ‚Arts and Crafts‘-Bewegung wie Einfachheit und ernsthafter Umgang mit dem Material beeinflussten nachfolgende Bewegungen wie Art Nouveau, Wiener Sezession, Wiener Werkstätten, Deutscher Werkbund und Bauhaus.
Wir sehen uns mit unserem Anspruch und Ansatz dieser Bewegung sehr nahestehend und ergänzen diese sogar noch um die aktuelle gesellschaftliche Diskussion über Ressourcen, Überproduktion, Ausbeutung, Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. Dadurch hat unserer Meinung nach diese Bewegung einen absolut zeitgemäßen Charakter.
Wir finden es spannend zu beobachten, wie neue Technologien entstehen und wie wir die Zukunft gestalten, gleichzeitig respektieren wir die Werte der Vergangenheit. Durch Vorlesungen in der Kunst- und Designgeschichte haben wir erfahren, wie Dinge im Handwerk früher ganz anders gelöst wurden. Natürlich kann man mit der heutigen Technologie schon vieles möglich machen, gleichzeitig kann man von den jahrhundertealten Handwerkstraditionen vieles übernehmen. Sie sind immer noch so wertvoll, dass man sie nicht ersetzten muss. Zum Teil sind die traditionellen Techniken sogar nachhaltiger.
[ MEMORIⒶVENIR ]
Wir kreieren zeitgemäße Bekleidung, entwickelt mit wertvollem Wissen aus vergangenem Kunsthandwerk und in Verbindung mit aktuellen Technologien.
Aus diesen Grund lautet unser Claim
[ MEMORIⒶVENIR ]
„learning past_creating future.“
„Aus der Vergangenheit lernen_die Zukunft erschaffen.“
Wir legen großen Wert darauf, in unserer Liefer- und Produktionskette – vom Designstudio, über die Weber der Stoffe, bis zu den Produzenten in den lokalen Werkstätten – einen engen Kontakt zu pflegen. Es ist für uns sehr wichtig, eng zusammenzuarbeiten, im Austausch kreative Ideen zu entwickeln und jede arbeitende Hand im Herstellungsprozess wertzuschätzen. Wir schätzen es zu wissen, welche Menschen an der Herstellung unserer Produkte beteiligt sind.
Wir sind davon überzeugt, dass die Verantwortung für eine bessere Welt bereits in jedem Schritt liegt: von der Auswahl der Rohstoffe für die Materialien, dem Gestaltungsprozess für nachhaltiges Design, soweit wie möglich einen "Zero Waste"-Ansatz zu verfolgen und lokale Produktion zu bevorzugen sind nur einige Prinzipien, die uns den Antrieb geben weiterzumachen und den Glauben an unsere Idee jeden Tag weiterzuverfolgen. Selbst wenn wir uns manchmal wie „David gegen Goliath“ fühlen, sind wir davon überzeugt, mit unserer Vision und unseren Entwürfen die Zukunft bereits mitzugestalten. Jeder lange Weg beginnt mit kleinen Schritten und jede Revolution ist das Resultat vieler kleiner, innovativer Evolutionen.
Eine dieser kleinen Innovationen, die wir für BÂTAR D´ESTE entschieden haben, ist vorauszugehen und sich vom System, mehrere Kollektionen pro Jahr zu entwickeln, zu verabschieden. Wir haben eine permanente Kollektion, die das ganze Jahr erhältlich ist. Dabei achten wir im Design auf eine changierende Ausgewogenheit aus zeitgemäßen Klassikern, urbanen Neuinterpretationen und progressiver Avantgarde. Ein Teil der Kollektion ist one size - nur in einer Größe und genderfluid - geschlechtsunabhängig.
WARUM HARRIS TWEED®?
Wir widmen unsere Zeit, Leidenschaft und Nachforschungsarbeit oder Reisen, um das richtige Material zu finden, das wir uns für unsere Produkte vorstellen.
Für HARRIS TWEED® haben wir uns entschieden, weil wir uns sofort in die streng gepflegte, kunsthandwerkliche Tradition des immer noch ausschließlich von Hand gewebten Stoffes von den Äußeren Hebriden verliebt haben.
Auf unserer "Grand Tour Europe" sind wir in Schottland auf diesen Stoff gestoßen. Angefixt von dem Material haben wir in Schottland nach einer Jacke oder Mantel aus HARRIS TWEED® gesucht. Leider haben wir kein einziges Modell gefunden, das unseren Ansprüchen gerecht wurde. Diese Suche hat uns gezeigt wie unbefriedigend es sein kann, wenn man etwas aus einem bestimmten Material unbedingt haben möchte, es aber nirgends findet. Jetzt konnten wir die enttäuschten Reaktionen von Liebhabern unserer ersten Jacken- und Mäntel-Modelle nachvollziehen. Aus dieser Perspektive heraus entstand zum ersten Mal der ernsthafte Gedanke, zusammen ein eigenes Label zu gründen.
Dadurch wurde HARRIS TWEED® zum ausgewählten Material für unsere ersten Kollektionsmodelle. Momentan ergänzen wir unser Materialauswahl noch um Loden aus Bayern. Ein Teil der Kollektion wurde um upgecycelte/recycelte kunsthandwerkliche vintage Textilien ergänzt. Diese Kollektion besteht aus besonderen individuellen Einzelstücken und ist limitiert.
UND WARUM MOIRÉ ?
Die Entscheidung mit Moiré zu arbeiten war eigentlich gar keine Entscheidung mehr, wir verwendeten Moiré seit unseren Anfängen von BÂTAR D´ESTE .
Ganz zu Beginn fiel bereits die Wahl auf das Material mit der rätselhaft-mystisch changierenden Optik, als wir noch experimentelle Jacken und Mäntel für unseren Freundeskreis der Berliner Kunst- und Kulturszene oder Stefan Modelle für seine Studienprojekte anfertigte.
Unser echter Moiré stammt aus Frankreich. Der echte Moiré-Effekt mit den wasser- oder holzähnlichen, schimmernden Oberflächenstrukturen entsteht ausschließlich beim Kalandern des Rips von Hand in den Werkstätten unseres Produzenten. Mittlerweile ist der echte Moiré ein Markenzeichen für unsere Jacken geworden.